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Religiöse Feste

  

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Ramadan
Ramadan hat unter den Feiertagen in der islamischen Welt eine wichtige Stellung. Dieser Feiertag wurde zum ersten Mal im Jahr 623 n. Chr. gefeiert. 
Im Monat Ramadan wird auch gefastet, weshalb dieses Fest auch als Fastenramadan genannt wird.
Im Islam ist der Monat Ramadan der wichtigste überhaupt. Dieser Monat wird auch als Sultan aller elf Monate bezeichnet, denn in einer der Nächte in diesem Monat wurde der Koran offenbart. Jene Nacht wurde als „Würde“ oder „Verbesserung“ bezeichnet. Es gibt unterschiedliche Überlieferungen. Doch gemäß der allgemeinen Auffassung ist die „Nacht der Würde“ einer der letzten zehn Nächte im Ramadan und die Nacht eines einzigen Tages.
Den islamischen Forschern zufolge ist dieser Tag eine der Nächte des 19., 21., 23., 25., 27. Tages. In Koran gibt es die so genannte „Kadir-Sure“. „In dieser Nacht haben wir vom Schöpfer Macht und Herrlichkeit geschenkt. Diese Nacht ist mächtige als tausend Monate, Engel steigen auf die Erde hinab, erwarten die Befehle Allahs...“.  
Das Fasten beginnt am Anfang des Monats Ramadan und dauert 29-30 Tage. Im Koran heißt es: „Am Morgen sollt ihr essen und trinken, bis nichts mehr voneinander unterschieden werden kann. Dann fastest bis in die Nacht.“
Beim Fasten ist die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und das Rauchen untersagt. Nur Kinder, Kranke, Schwangere, Soldaten während des Krieges , Gefangene und Reisende von diesem Verbot entbunden. Wer fastet, darf kein Make-up oder Parfum tragen, an Tabak, Rosen riechen und andere Sachen unterlassen, welche dem Fasten schadet. Während des Fastens wendet man sich von weltlichen Genüssen ab, und auch wenn das alltägliche Leben weitergeht, wendet man sich Allah zu, hält seine Seele rein; in diesen Zeiten schafft der Teufel es nicht, den Gläubigen zu Sünden zu überreden. Der Prophet sagte, dass im Ramadan sich die Tore des Himmels weit öffnen würden, die Tore zur Hölle verschlossen blieben und der Teufel in Ketten gelegt würde. Soldaten im Krieg oder Gefangene können die Zeit, in der sie nicht fasten konnten, später nachholen oder Almosen in bestimmter Höhe verteilen. Wer sein Fasten absichtlich aufgibt, muss diesen Fastentag wiederholen, Buße tun und Sühne tun. Die Sühne ist erfüllt, wenn man 60 Tage fastet oder aber 60 armen Menschen je eine Mahlzeit schenkt. Den 60 Tagen kommt noch der eine versäumte tag hinzu.
Der letzte Tag des Fastens wird auch Almosen-Fest genannt. An diesem Tag beglückwünschen sich die Moslems, statten einen Besuch am Friedhof ab, sprechen für deren Seelen Gebete aus. Am Bayram, also am Feiertag hat jeder für die unter seinem Schutz stehende Personen 3 kg Getreide oder Datteln oder getrocknete Weintrauben vergeben.
Das Fasten bietet den Menschen die Möglichkeit der Selbstkontrolle und ruft sie zu Sauberkeit und Gutgläubigkeit ein.
Der Ramadan wird mit Erlass des Parlaments vom 27. Oktober 1992 gemäß dem „Gesetz über die Feiertage der Republik Aserbaidschan“ auf Staatsebene gefeiert.

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Das Opferfest
Das Opferfest ist eines der heiligsten Feste der islamischen Welt und wird in allen moslemischen Ländern gefeiert.  
In allen drei heiligen Religionen, dem Judentum, dem Christentum und dem Islam gibt es Opferzeremonien, doch im Islam hat diese eine wichtigere Stellung. Hier liegt die unendliche Liebe zu Allah, seiner Macht und dem Glauben an erster Stelle. Das Opferfest ruft die Menschen zu Reinheit und hat eine sehr interessante Geschichte und Bedingungen. Der Prophet Ibrahim, welcher näher an Allah sein wollte und seine Loyalität unter Beweis stellen wollte, hatte vor, seinen Sohn Ismail zu opfern. Doch Allah ließ dies nicht zu und sandte ihm ein paar Schafböcke, damit er diese opfern kann. Aus diesem Grund wird auch das Opfer während des Opferfestes als „Ibrahim-Opfer“. Allah schenkte Ibrahim einen Sohn, den Ismail, Die Bereitschaft Ismails, seinen geliebten Sohn Allah zu opfern, war ein Beweis für die Liebe, Hingabe und Loyalität Ibrahims gegenüber Allah. Aus diesem Grund ist dieser Fall, der sich in die Geschichte der Religion eingeprägt hat, ein sehr schönes Beispiel für die Liebe zu Allah. Es gibt noch einen philosophisch-ethischen Hintergrund für diese Überlieferung, und zwar dass Allah das von ihm geschaffene nicht als Opfer anerkennt.  
Beim Ismail-Opfer sind bestimmte Bedingungen hinsichtlich der Eigenschaften des Opfers zu beachten. Das als Opfer ausgewählte Tier muss Ein Bock, ein Großvieh oder ein Kamel sein. Da bei der Vermehrung der Tiere die weiblichen Tiere eine wichtige Rolle spielen, ist es besser, wenn das Tier männlich ist. Das Opfer muss mindestens sechs Monate alt sein. Es ist jedoch besser, wenn es ein Jahr alt ist. Ferner muss das Tier für das Ismail-Opfer auch gesund sein. Es ist nicht angepasst, kranke Tiere, Tiere mit abgebrochenem Horn oder nur einem Ohr zu opfern. Das Fleisch des Opfers muss bedürftigen Menschen zukommen. Diesem Fest liegt wie im Ramadan Mildherzigkeit, Gutgläubigkeit und der Glaube und die Liebe an Allah zugrunde. 
Einer der besonderen und schönen Eigenschaften des Opferfestes ist die Tatsache, dass keiner Unterscheidung zwischen Religionen, Konfessionen gestattet werden. Während dieses Festes haben alle bedürftigen Menschen, ganz gleich aus welcher Religion oder Konfession, das Recht, von den Möglichkeiten der Wohlhabenden zu profitieren. Das Opfern wird nur im Namen Allahs bewerkstelligt. 
Nur Menschen dürfen Opfer bringen, denen es finanziell gut geht. Für arme Menschen ist das Opfern nicht passend. Opfer mit geborgtem Geld zu bringen ist im Islam nicht gern gesehen, denn die Bedeutung dieses Festes ist der Zusammenhalt zwischen reichen und armen Menschen. Während dieses Festes müssen sich alle Menschen erfreuen. Die Reichen, weil sie die Gebote Allahs einhalten; die Armen, weil sie von den Segen der irdischen Lebens Nutzen ziehen und Nähe von anderen Menschen erfahren. 
Das Opferfest wird nach der Unabhängigkeit Aserbaidschans mit Erlass des Parlaments vom 27. Oktober 1992 gemäß dem „Gesetz über die Feiertage der Republik Aserbaidschan“ auf Staatsebene gefeiert.

Mawlid an-Nabi
In der Nacht des „Mawlid an-Nabi“ wird der Geburtstag des Propheten Mohammed gefeiert. Einige Historiker geben das Geburtsdatum als den 12. Tag des Monats Rabi al-Awwal des islamischen Kalenders an, andere hingegen den 17. Diese Zeit entspricht dem Georgianischen Kalender nach dem 25. oder 30. Heutzutage wird das 1431. Geburtstag des Propheten gefeiert. Der Prophet wurde „unter dem Licht der Geschichte“ geboren, das bedeutet, dass sein Leben im Unterschied zu anderen historischen Persönlichkeiten sein Leben mit allen Einzelheiten ans Tageslicht gebracht werden konnte. Um die einige Tage Differenz seines Geburtstages aus der Welt zu schaffen, hat die türkische Religionsstiftung ab 1989 mit der Bezeichnung „Heilige Woche der Geburt des Propheten“ beschlossen, das Fest über eine Woche, und zwar vom 12. Tag des Monats Rabi al-Awwal bis zum 178. zu feiern. Dieser Beschluss wurde von anderen islamischen Ländern angenommen. Die Moslems feiern diese Woche auf der ganzen Welt. Dies wird ‚Mawlid’ oder aber wie in Aserbaidschan ‚Mawlid-Fest’ bezeichnet. 
Mawlid bedeutet auf Arabisch ‚Geburtsort’ oder ‚Geburtszeit’. Im Islam gelten einige Nächte als heilig: die Nacht ‚Lailat-al Qadr’, Himmelfahrt Mohammeds, Mawlid an-Nabi. Die Sünden derjenigen werden vergeben, die sich am Mawlid an-Nabi über die Geburt des Propheten innig freuen.
Seit Jahrhunderten lebt die Tradition der Mawlid an-Nabi weiter. In dieser Nacht bleiben die Moslems wach, lesen im Koran, geben Almosen, beten zu Alleh um Vergebung ihrer Sünden, in die Herzen fließt ein warmes Gefühl der Freude und Geborgenheit.
Die Philosophie der Mawlid an-Nabi geht noch weiter. Damit wird bezweckt, das Leben des Propheten Mohammed noch ein mal durch die Moslems durchleben zu lassen und sich ein Beispiel an seinen übermenschlichen Gewohnheiten zu nehmen.
Dem Koran nach ist der Prophet ein einfacher Mensch (el-Kehf, 110), stets hilfreich und barmherzig (et-Tevbe, 128), verkündet frohe Botschaften aus dem Paradies für gute Menschen, schlimme Botschaften aus der Hölle für schlechte Menschen (el-Maide, 19), ist den Gläubigen näher als diese sich selbst (el-Ehzab, 6). Allah hat ihn unter den Menschen auserwählt, ernannte ihn zum Propheten, offenbarte ihm als Führer der Menschen den Koran. Dem Menschen werden die Sünden vergeben, wenn er die Taten des Propheten befolgt, und diesen werden auch gute Plätze und erhobene Stellungen im Himmel zuteil. Der Mawlid an-Nabi erinnert dies den Menschen daran, gute Taten zu vollbringen und gutmütig und ethisch zu handeln.



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